Eine gewaltige Gasexplosion versetzte die Einwohner von Weinbach-Gräveneck bei Weilburg an der Lahn in Angst und Schrecken. Das Gas trat offenbar aus einer Überlandleitung aus und entzündete sich. Daraufhin barst die Leitung - das brennende Gas schoss wie aus einem Flammenwerfer auf den Ort zu.
Hundert Meter weit schoss die Flamme aus dem Leck. Das Feld, über das die Leitung verläuft, brannte auf einer Fläche von etwa 150 mal 150 Metern komplett ab. Die Feuersäule hat selbst den Fluss Lahn übersprungen, der den Explosionsort vom Dorf Gräveneck trennt, sagte ein Polizeisprecher. Die enorme Hitze habe in dem Ort Garagentore verbogen, Fensterscheiben zum Bersten und Rollläden zum Schmelzen gebracht. Durch den gewaltigen Explosionsknall hätten 16 Bewohner des 900-Einwohner-Ortes Gräveneck einen Schock erlitten.
Auch die Bahnstrecke entlang der Lahn wurde in Mitleidenschaft gezogen. Durch die Explosion und die Hitze seien die Gleise auf rund 100 Metern verbogen worden, sagte ein Bahnsprecher in Frankfurt am Main. Wegen der verbogenen Gleise hat die Bahn ihren Verkehr einstellen müssen. Sie hat einen Schienenersatzverkehr mit Bussen zwischen den Orten Weilburg und Aumenau eingerichtet. Bis zu diesen Endpunkten fahren die Bahnen auf der Strecke Limburg-Gießen jeweils im Pendelverkehr. Zur Dauer der Reparaturarbeiten konnte der Sprecher noch nichts sagen.
Kurz nach dem Brandausbruch konnte die Pipeline abgestellt werden. Wald und Wiesen in der Umgebung des Explosionsortes wurden von der Feuerwehr gelöscht.
Wie der Polizeisprecher berichtete, war die Unglücksursache zunächst noch unklar. In den vergangenen Monaten sei parallel zu einer älteren Fernleitung eine neue Pipeline gebaut worden. Infolge dieser Arbeiten habe sich möglicherweise das Erdreich gesenkt, was zu einem Leck der Fernleitung sowie zur Funkenbildung geführt haben könnte.